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„Wir geben Patienten eine Sprache in der medizinischen Behandlung, so dass sie ihre Beschwerden benennen können. Und wir machen Krankenhauspersonal und Ärzte handlungsfähig."

Korbinian Fischer

Geschäftsführer, Triaphon gemeinnützige UG

Das ist Alltag im Leben von Medizinern: Ein Patient mit Schmerzen zeigt stumm auf seinen Bauch. Das Problem ist, dass Arzt und Patient nicht die selbe Sprache sprechen. „Es ist fast unmöglich, eine fundierte Diagnose zu stellen, wenn der Patient nur Pantomime machen kann“, sagt Dr. Korbinian Fischer. Der Arzt in der Allgemeinmedizin kennt solche Situationen gut, insbesondere von Notdiensteinsätzen. Seit Sommer 2017 schlägt er zusammen mit seiner Kollegin Dr. Lisanne Knop und inzwischen 150 Sprachmittlern mit Triaphon eine Brücke von Arzt zu Patient.

Im Alltag können sich Mediziner nicht darauf verlassen, dass Patienten Angehörige zum Übersetzen zum Arzt mitbringen, findet Dr. Korbinian Fischer. Mit Triaphon entwickelte er eine digitale Lösung. Ärzte und Kliniken können nun jederzeit eine Telefonhotline anrufen. Am anderen Ende sind Sprachmittler, die dolmetschen. Insgesamt sieben Sprachen deckt Triaphon ab.

„Ich finde es wichtig, dass man sich da engagiert, wo man seine Expertise hat“, sagt Dr. Korbinian Fischer. Dort könne man am besten Verantwortung übernehmen und Probleme lösen. „Wir geben Patienten eine Sprache in der medizinischen Behandlung, so dass sie ihre Beschwerden benennen können. Und wir machen Krankenhauspersonal und Ärzte handlungsfähig“, sagt er. Der Bedarf sei riesig. Im Moment profitieren 15 Kliniken im deutschsprachigen Raum von dem Angebot. Fünf Festangestellte sorgen dafür, dass die Sprachbarrieren fallen. Dr. Korbinian Fischer ist seit eineinhalb Jahren hauptberuflich bei Triaphon beschäftigt.

Bei allem Erfolg gibt es auch Probleme zu überwinden. Vor allem geht es ums Geld: „Die Übersetzung von Arzt-Patienten-Gesprächen ist keine Regelleistung der Krankenkassen“. Die Kliniken müssen die Dienstleitung selbst zahlen. Zu einer Finanzierung über die Krankenkassen sei es noch ein langer Weg, „aber wir bleiben dran“. Über die Finanzierungssituation von Angeboten der Sozialen Arbeit wie Triaphon sagt er: „Es gibt so viele gute Ideen und Menschen, die sich engagieren möchten. Ich finde, dass man ihnen das unbedingt erleichtern muss.“

Mehr Informationen: 

www.triaphon.org

 

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