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„Die Gesellschaft verändert sich, also müssen sich auch die Gesetze ändern.“

Stefan Lutz

Sozialmanager, Prowo e.V.

In Berlin wird nicht nur der Wohnraum knapp. Auch die Flächen, die für das Trägerwohnen zur Verfügung stehen, werden weniger. Stefan Lutz ist beim Prowo e.V, beschäftigt, der unter anderem Therapeutische Wohnformen anbietet. Neben dem Sozialmanagement ist es die politische Arbeit, die ihn interessiert.

 

Das Thema Verdrängung von betreuten Wohnangeboten treibt Stefan Lutz schon länger um. „Ich habe das zunehmende Problem gesehen, dass Wohnraum für das Trägerwohnen einfach gekündigt wird“, sagt er. Auch sein Verein war betroffen, wurde an einem Standort vom neuen Eigentümer gekündigt. Das langjährige Engagement, das Stefan Lutz in bessere rechtliche Grundlagen für Mietverhältnisse von Sozialträgern steckte, kam auch anderen zugute. Seit 2019 gilt eine Neuregelung: Mit der Einführung des neuen Paragrafen 578 (Absatz 3, BGB) ist das Wohnraummietrecht nun auch für Sozialträger anwendbar.

 

„Es ist doch ein Unterschied, ob eine Kita, ein kleiner Kiosk oder eine Großkonzern einen Raum anmietet“, findet Stefan Lutz. Er denkt, dass deshalb noch viel im Gewerbemietrecht geändert werden muss. „Die Gesellschaft verändert sich, also müssen sich auch die Gesetze ändern“, sagt er. „Ein bewegendes Rad im Gesamtsystem zu sein, das für eine gute Mischung in den Kiezen eintritt, finde ich gut und wichtig“, sagt Stefan Lutz. Hier in Berlin sei der Druck besonders groß, die Probleme gebe es aber auch anderswo in Deutschland.

Stefan Lutz ist eigentlich Architekt. Vor 15 Jahren kam er zum Prowo e.V. mit einer Idee zur Entwicklung eines Hostels als Integrationsprojekt. Aus dem Projekt wurde nichts, doch Stefan Lutz blieb. Aktuell beschäftigt er sich mit einem zukunftsweisenden Projekt. Im Wedding will das städtische Wohnungsbauunternehmen Degewo ein Haus für soziale Nutzungen bauen. Mehrere Träger haben sich zu einer neuen Gesellschaft, der Kiezquartier GmbH zusammengeschlossen, die hier Generalmieter werden soll. „Die Träger werden auch bereits in die Planung des Hauses einbezogen und können so die Bedürfnisse der späteren Bewohner einfließen lassen. Das ist ein spannendes Modell, auch, um Räume dauerhaft preisgünstig zu halten“, sagt er.
 

Mehr Informationen:  www.prowoberlin.de

 

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